Kein Gehalt, kein Urlaub, kein Schlaf

Future of Work

Sehr erstrebenswert klingt die Jobbeschreibung nicht, die den Kandidaten für den Posten des „Director of Operations“ während ihres Jobinterviews präsentiert wird. Verfügbarkeit rund um die Uhr ist angesagt, und das bei keiner Vergütung. Das Interesse hält sich entsprechend in Grenzen.

Die Arbeitsbedingungen sind eigentlich unzumutbar, da sind sich alle einig. Und noch dazu die Anforderungen an den Kandidaten. Da wird unter anderem nach Verhandlungsgeschick, ständiger Verfügbarkeit und einem Hochschulabschluss gefragt. Es werden also hochqualifizierte Leute gesucht, die man ausbeuten kann. So wirkt es. Kein Wunder, dass die Kandidaten in ihrem Video-Vorstellungsinterview immer konsternierter werden. Ob das nicht illegal sei, fragt einer den Recruiter. Andere meinen, dass solch ein Job doch unmenschlich sei, nahezu grausam.

 

Irgendwann erlöst der Personaler, der eigentlich gar keiner ist, sein Gegenüber. Milliarden von Menschen würden diesen Job doch bereits machen – Verwirrung bei den Kandidaten, bis er auflöst: Mütter seien es, die unter solchen Bedingungen „arbeiten“. Das Video kommt von einem Grußkartenhersteller, der damit den Kartenverkauf an Muttertag ankurbeln will. Was hängenbleibt: Wie schwer vermittelbar der Job einer Mutter – und natürlich auch der eines Vaters – auf dem realen Arbeitsmarkt wäre.

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Kathrin Justen

Kathrin Justen ist Verantwortliche für People and Culture bei der Digitalberatung Digital Dna und arbeitet nebenberuflich als freie Journalistin.

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