Per Diagnose zur Einstellung

Recruiting

Europäische Unternehmen setzten in Bewerbungsprozessen mehr und mehr auf Eignungsdiagnostik. Auch in Deutschland werden psychometrische Assessments und Co. wichtiger.

In vielen europäischen Ländern gehört für die Mehrheit der dort ansässigen Unternehmen der Einsatz von Eignungsdiagnostik in Bewerbungsprozessen zum festen Repertoire. Und die Bedeutung von psychometrischen Beurteilungsmodellen steigt, wie die Ergebnisse des aktuellen Assessment-Barometers des Lösungsanbieters cut-e zeigen.

So nutzen in Europa vor allem Unternehmen aus den Niederlanden, Norwegen, Schweden sowie Großbritannien und Irland verschiedene Methoden zur Eignungsdiagnostik. Zwischen 80 und 86 Prozent liegen in diesen Ländern die Nutzungswerte, wobei die Niederlande mit 86 Prozent den höchsten Wert verbuchen können. Zum Teil sind das bis zu 14 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Deutsche Unternehmen liegen mit 63 Prozent und 6 Prozent Zuwachs knapp über dem weltweiten Durchschnitt (61 Prozent). Zu erwähnen ist hier jedoch, dass für die Studie zwar 2.500 internationale Personalfachleute befragt wurden, diese aber nur aus 15 Ländern stammen, was den Vergleich mit weltweiten Werten relativiert. Schlusslicht im weltweiten Vergleich ist Rumänien mit 33 Prozent.

Interessant ist darüber hinaus, was die Studie über die Stoßrichtung und den von den Unternehmen erwarteten Nutzen der Diagnostik zutage gefördert hat. In erster Linie nutzen Personalverantwortliche demzufolge Eignungsdiagnostik, um die persönlichen Eigenschaften, Talente, Motivationen und Kompetenzen des Bewerbers zu ermitteln. Spezifische Fachkenntnisse und Berufserfahrung stehen erst an zweiter Stelle.

Rund 72 Prozent der Unternehmen hoffen, über psychometrische Modelle nachweisbare und verlässliche Aussagen für ihre Personalentscheidungen zu erhalten, um so das Risiko von Fehlentscheidungen zu minimieren. Nur jedes zweite Unternehmen gab als Ziel auch Leistungsprognosen und „gerechtere Personalentscheidungen“ an, so die Autoren der Studie. Eine untergeordnete Rolle scheint das Einsparen von Geld und Zeit zu sein.

Das Assessment-Barometer wurde nach 2010/11 nun 2012/13 zum zweiten Mal durchgeführt. Befragt wurden 2.500 Fachleute aus dem HR-Management.

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Sven Pauleweit

Sven Pauleweit

Ehemaliger Redakteur Human Resources Manager

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