Sinnhaftes arbeiten contra Gehalt

Leadership

Viele Arbeitnehmer suchen nach dem Sinn ihrer beruflichen Tätigkeit. Über Karrierewege abseits von Privatwirtschaft und öffentlichem Dienst sind sie dabei oft nicht ausreichend informiert.

39 Prozent der Befragten einer Studie zu Präferenzen in der Berufswahl wollen nicht in einem Job arbeiten, der nicht sinnstiftend ist. Auf der anderen Seite würden 63 Prozent nicht in den sozialunternehmerischen Sektor wechseln wollen, wenn das mit einem zu niedrigen Gehalt einhergehen würde. Dass die Höhe des Gehalts im Sozialsektor der des öffentlichen Dienstes ähnelt und daher nicht so niedrig ist wie vielfach angenommen, weiß laut einem Thesenpapier zu den Karrierewegen im Sozialsektor, das die Non-Profit-Organisation Ashoka auf Grundlage der Studienergebnisse verfasst hat, kaum jemand.

Insgesamt zeigt die repräsentative Studie, die von Ashoka und der Unternehmensberatung McKinsey durchgeführt wurde, dass sich mehr als die Hälfte der Befragten mehr Informationen über die Karrieremöglichkeiten im Sozialsektor wünschen. Die Ergebnisse sagen auch, dass zwar 91 Prozent diesen Wirtschaftsbereich kennen, aber nur 60 Prozent dessen berufliche Möglichkeiten. Die Karrierewege im öffentlichen Sektor und in der Privatwirtschaft kennen hingegen 76 Prozent.

Grundsätzliches Interesse an einer Tätigkeit im Sozialsektor haben 37 Prozent, ernsthaftes Interesse geben nur noch 15 Prozent an. Und lediglich acht Prozent wollen sich tatsächlich um eine Tätigkeit im Sozialsektor bemühen. Im öffentlichen Sektor oder in der Privatwirtschaft wollen sich immerhin 19 beziehungsweise 29 Prozent bewerben. Zwar sind die einzelnen Gründe für die Bewerbungen in den verschiedenen Sektoren nicht bekannt, doch scheint insgesamt eine Lücke zwischen dem Wunsch und der Bereitschaft zum Wechsel in den Sozialsektor zu klaffen.

Ashoka hat sich der Förderung von Social Entrepreneurs verschrieben. Die NGO versucht unter anderem, die Karrierewege in diesem Sektor bekannter zu machen. Für die Studie, die in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung McKinsey entstanden ist, wurden 1.767 Personen im Alter von 18 bis 80 befragt.

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Kathrin Justen

Kathrin Justen ist Verantwortliche für People and Culture bei der Digitalberatung Digital Dna und arbeitet nebenberuflich als freie Journalistin.

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