Enterprise 2.0 ist kein Fremdwort mehr

Personalmanagement

Die Zahl der Unternehmen, die Social Software zur Verbesserung der Kommunikation oder zum Wissensmanagement einsetzen, steigt stetig. Doch viele sehen nicht nur die Potenziale, sondern auch Risiken wie den Verlust der Produktivität.

Das Verständnis für den Begriff der Enterprise 2.0 wird in deutschen Unternehmen immer größer. Inzwischen sagen 41 Prozent, dass sie den Begriff kennen und verstehen. 2010 meinte das nur knapp ein Drittel. Und aktuell können nur noch 16 Prozent gar nichts damit anfangen. Ausgehend von einem insgesamt größer werdenden Wissen über Enterprise 2.0 steigt auch die Anzahl der Unternehmen, die sich damit aktiv befassen und Social Software einsetzen. 60 Prozent sind es aktuell, im Vergleich zu 37 Prozent vor drei Jahren. Nur fünf Prozent befassen sich bewusst gar nicht mit der Enterprise 2.0. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie der Wiesbaden Businesss School der Hochschule RheinMain und der Beratung Embrander, die bereits 2010 eine Studie zur Enterprise 2.0 durchgeführt hatten und nun die Folgestudie veröffentlichten.

Die Forscher identifizieren als Hauptziele für den Einsatz von Social Software die Verbesserung der internen Kommunikation und Zusammenarbeit (89 Prozent), dann das Verfügbarmachen von implizitem Wissen (62 Prozent), die Verbesserung der Speicherung von Wissen (53 Prozent) und mit 35 Prozent eine Erhöhung der Produktivität. Genau dies sehen die Befragten aber auch durch die Enterprise 2.0 in Gefahr und nennen den Verlust der Produktivität mit 41 Prozent als Hauptrisiko. 33 Prozent sorgen sich darum, dass der Nutzen nicht messbar sei und zwölf Prozent fürchten einen Autoritätsverlust.

Dabei sehen die Forscher die Verantwortung für „Enterprise 2.0“ deutlich stärker geregelt als noch 2010. Doch wer genau dafür zuständig ist, da gehen die Meinungen der Befragten stark auseinander. 17 Prozent sehen die Verantwortung beim Geschäftsführer oder Vorstand, 15 Prozent bei der IT. Die Marketing-, Kommunikations- und Personalabteilung nennen jeweils rund zehn Prozent. Und ebenfalls zehn Prozent sagen, zuständig sei jeder, den es betrifft.

Bei den Tools, die in den Unternehmen zum Einsatz kommen, liegen die sozialen Unternehmensnetzwerke an der Spitze, dann folgen interaktive Intranets und Kollaborations-Software. Dabei gehen die Software-Lösungen zu 37 Prozent auf Eigenentwicklungen zurück.

Für die Studie „Enterprise 2.0 – Status quo 2013“ befragten die Forscher 264 Teilnehmer, ein gutes Drittel davon ist im HR-Bereich tätig und 21 Prozent in der Unternehmens- oder Bereichsleitung. Die übrigen Befragten verteilen sich auf die anderen Unternehmenseinheiten.

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Kathrin Justen

Kathrin Justen ist Verantwortliche für People and Culture bei der Digitalberatung Digital Dna und arbeitet nebenberuflich als freie Journalistin.

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