Auch wenn das Gros der Studenten damit rechnet, nach dem Abschluss schnell einen Job zu finden, herrscht Skepsis. Nur wenige fühlen sich gut auf das Arbeitsleben vorbereitet.
Trotz der Tatsache, dass die Arbeitslosenquote unter Akademikern laut Arbeitsagentur mit 2,4 Prozent 2012 quasi auf Vollbeschäftigungs-Niveau lag, herrscht annähernd durch alle Fachrichtungen hindurch Verunsicherung bei Deutschlands Studenten. Der Grund dafür sind dann auch nicht die Jobaussichten für die Absolventen – rund 71 Prozent schätzen diese als gut oder sehr gut ein –, sondern das Studium als solches. Nur jeder Vierte fühlt sich gut oder sehr gut auf seinen späteren Job vorbereitet, wie aus einer Studie des Staufenbiel Karrieremagazins und des Umfrageunternehmens Survey Monkey unter 1.000 Studenten hervorgeht.
Dabei ist es fast unerheblich, um welche Studienrichtung es sich handelt. Einzige Ausnahme sind die Mediziner. Wie sich die Befürchtungen ausdrücken, ist dabei höchst unterschiedlich. So sind die Versagensängste beispielsweise bei Geisteswissenschaftlern und Juristen besonders ausgeprägt. Doch während annähernd jeder zweite Geisteswissenschaftler der eigentlich guten Arbeitsmarktlage zum Trotz seine generellen Berufsaussichten eher schlecht bewertet, ist das unter Jurastudenten kaum Thema. Hier herrscht hingegen hoher Erwartungshaltungen. So fühlen sich 77 Prozent der angehenden Anwälte und Richter massiv unter Druck gesetzt, im Studium und im späteren Berufsleben erfolgreich sein zu müssen, wie es in der Studie heißt.
Etwas relativieren lassen sich diese Ergebnisse allerdings mit Blick darauf, aus welchem Grund sich die Studierenden für Studium und Fach entschieden haben. Nur knapp die Hälfte (47,3 Prozent) der Befragten studiert, um die eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Knapp über 31 Prozent war das Interesse am Thema wichtiger als die späteren Aussichten auf dem Markt.
Bei der Frage nach den Prioritäten, die die Studierenden für ihre Zukunft setzen, liegen die Ergebnisse laut den Studienverfassern im gängigen Bild der Generation Y. Für 23,3 Prozent ist eine gesunde Work-Life-Balance am wichtigsten, für 17,8 Prozent ist es die Familie. Für 13,8 Prozent hingegen hat die finanzielle und berufliche Sicherheit Priorität. Grundsätzlich verantwortungsscheu ist die aktuelle Studentengeneration nicht. Jeder zehnte Student möchte später in eine Führungsposition in einem Top-Unternehmen. 30 Prozent können sich generell vorstellen, Führungsverantwortung zu übernehmen.