Top-Manager europäischer Unternehmen können sich freuen: Trotz der öffentlichen Debatte über die Höhe ihrer Gehälter ist ihre Vergütung gestiegen. Im Schnitt bekommt ein Vorstandsvorsitzender drei Millionen Euro.
Einfache Vorstandsmitglieder verdienen im Mittel 1,5 Millionen Euro, ein Vorstandsvorsitzender kommt auf gut 3 Millionen. Das sind 6,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Hay Group. Dafür werteten die Berater Daten von über 1.500 Vorständen und Führungskräften aus 21 Ländern aus.
Dieser Anstieg erklärt sich vor allem durch die steigende Bedeutung von Long-term Incentives. 84 Prozent der europäischen Firmen belohnen ihre Top-Führungskräfte mit solchen Bonuszahlungen. Das sind sechs Prozent mehr als im vergangenen Jahr. „Insgesamt beobachten wir, dass nicht nur mehr Unternehmen in Europa Long-term Incentives zahlen, sondern auch die Höhe der langfristigen Boni zugenommen hat“, sagt William Eggers, Experte für Vergütung bei Hay Group. Die Grundgehälter der Manager sind im Vorjahresvergleich – bei einer Inflationsrate von 2,6 Prozent – hingegen nur um 2,5 Prozent angestiegen.
Die Studie macht auch deutliche Unterschiede in den einzelnen Ländern aus. Demnach bekommen Vorstandsmitglieder in der Schweiz, wo am 24. November ein Volksentscheid zur maximalen Höhe von Manager-Gehältern abgehalten wird, und in Spanien die höchsten Vergütungen. Großbritannien und Deutschland folgen. Bezogen auf die Grundgehälter gab es in der Schweiz allerdings aktuell nur eine moderate Erhöhung unterhalb des Durchschnittswertes von 2,5 Prozent. Für Deutschland konnte sogar gar keine Grundgehaltserhöhung festgestellt werden.